Rudolf Steiner (der Begründer der modernen Geisteswissenschaft) spricht in verschiedenen Zusammenhängen über Bazillen. Viren wurden erstmals 1892 vom russischen Forscher Dmitri I. Iwanowski (1864-1920) als indirekte (!) Krankheitserreger – die kleiner als Bakterien sein mussten – nachgewiesen und 1898 vom holländischen Botaniker (!) Martinus W. Beijerinck (1851-1931) als Viren betitelt. Darum bezeichnet Rudolf Steiner sie noch mit dem damals herkömmlichen Begriff ‚Bazillen’. Dabei macht er bereits vor ziemlich genau 100 Jahren bemerkenswerte Aussagen. Er sagte nämlich, dass Bazillen nicht Ursache, sondern Anzeichen einer Krankheit sind: „(…) Wenn die oder jene Krankheitsform zugrunde liegt, so ist im menschlichen Organismus die Gelegenheit geboten, dass sich diese oder jene interessanten kleinen Tier- oder Pflanzenformen auf einem solchen Unterboden entwickeln, aber sonst nichts. Mit der wirklichen Krankheit hat diese Entwicklung der kleinen Fauna und kleinen Flora in einem sehr geringen Masse etwas zutun, höchstens in einem indirekten Masse. (…)“ GesamtAusgabe 312, Vortrag 4)
In einem Vortrag den er am 20. April 1920 in Dornach, Schweiz gehalten hat, hielt Rudolf Steiner fest, (GA 312, Vortrag 7) dass die Fixierung auf Bazillen von der primären Krankheitsursache ablenkt: „ (…) Denn bedenken Sie nur, wenn im Verlauf irgendeiner Krankheit in irgendeinem Körperteil Bazillen in größeren Mengen auftreten, ist es ja natürlich, dass diese Bazillen Erscheinungen hervorrufen, wie jeder Fremdkörper im Organismus Erscheinungen hervorruft, dass infolge des Vorhandenseins dieser Bazillen allerlei Entzündungen auftreten. Schreibt man nun alles der Wirksamkeit dieser Bazillen zu, so lenkt man die Aufmerksamkeit tatsächlich nur auf dasjenige, was eigentlich die Bazillen machen. Man lenkt dabei aber die Aufmerksamkeit ab von dem eigentlichen Ursprung der Erkrankungen. Denn jedes Mal, wenn im Organismus niederer Organismen (Bakterien und Viren Anmerk. Verfasser) einen geeigneten Boden für ihre Entwicklung finden, so ist eben dieser geeignete Boden durch die eigentlichen primären Ursachen schon geschaffen. Auf dieses Gebiet der primären Ursachen muss einmal die Aufmerksamkeit gelenkt werden. (…)“
Rudolf Steiner stellt also nicht in Abrede, dass es Bazillen (Viren) gibt. Auch stellt er nicht in Abrede, dass diese im Körper etwas bewirken („allerlei Entzündungen“). Er weißt aber darauf hin, dass die einseitige Betrachtung eines vorhandenen Phänomens vom Ursprung einer Krankheit wegführt. Dabei geht Rudolf Steiner erstmal nicht auf das Thema Ansteckung ein. Vielmehr stellt er implizit in den Raum, dass Mikroorganismen im menschlichen Organismus vorhanden sind und macht deutlich dass Viren keine Krankheiten verursachen (höchstens Symptome als Begleiterscheinung einer Krankheit). Mit dieser Ansicht steht er bei weitem nicht allein. Eine Vielzahl von Ärzten*innen sagen das gleiche (immer noch); untermauert von einer Vielzahl kritischer Immunologen*innen (s. Artikel in der letzten on-line Ausgabe des ZEITPUNKT s. unten).
Ich vermute, dass die gegenwärtige Viren-Panik nicht zuletzt dadurch geschaffen worden ist, dass vor allem Virologen die Politiker*innen beraten. Und diese sind halt auf Mikroorganismen spezialisiert, mit wenig Wissen für das ‚Terrain’ (sprich den Gesamtorganismus), in dem sich Viren und Bakterien seit jeher befinden (jedoch ohne Schaden anzurichten). In diesem Zusammenhang sei nochmals auf den Artikel von Christoph Pfluger im neuen Zeitpunkt (auf dem Internet) hingewiesen: https://www.zeitpunkt.ch/die-ruhe-vor-dem-perfekten-sturm
Ich schließe den heutigen Blog mit einem Spruch, den mir der verstorbene Immunologen Prof. Dr. Alfred Hässig im Bezug zu aids mit auf den Weg gab: „Wir wissen immer mehr von immer weniger; bis wir alles von nichts wissen.“ Zusammengefasst: Wir wissen immer mehr von sogar kleinsten Phänomenen; sind aber augenscheinlich nicht (mehr) in der Lage, diese Phänomene in einen größeren Kontext zu stellen! Bedauerlich und gefährlich!