Bedenkenswertes zu weltweiten Unruhen

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Ein Versicherungsunternehmen der Grossindustrie, die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), hat einen Bericht veröffentlicht, der auf die scheinbar zunehmende Anzahl von Streiks, Proteste und zivilen Unruhen in den letzten Jahren hinweisen und sie analysieren will. Gemäss diesem Bericht sollen sie nicht nur zunehmen, sondern auch immer schwerwiegender werden. „Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit», so AGCS-Manager.

Ich gehe hier weder auf die Qualität dieses Berichts ein, noch darauf, ob die Gegenwart tatsächlich ‚unsicherer‘ ist als vorangegangene Zeiten; statt dessen mache ich auf ‚Risikofaktor 4‘ aufmerksam, der da besagt: „Ein Anstieg von Aktivismus BELASTET (sic) das öffentliche Klima. Zu relevanten Bewegungen gehören die weltweite Occupy-Bewegung gegen wirtschaftliche Ungleichheit, Black-Lives-Matter-Proteste, die auf die Rassenungleichheit hinweisen, die #MeToo-Bewegung gegen sexuellen Missbrauch und Belästigung und die Stop-the-Steal-Kampagne, die fälschlicherweise Wahlbetrug bei der Wahl von US-Präsident Joe Biden behauptete.“ Beschämend sind, laut Autoren, also NICHT die Ungerechtigkeiten – wirtschaftliche Ungleichheit, Rassismuss, Sexuelle Ausbeutung – nein, ‚belastend‘ für Konzerne sind, dass dagegen gekämpft wird.

Dabei entlarvt der in Abrede gestellte, letzte ‚Missstand‘, dass die vorgängig erwähnten – welche sicherlich als gravierendere Missstände anzusehen sind – nicht in Frage gestellt werden. Es handelt sich demnach um tatsächliche Missstände, gegen die also mit Recht protestiert werden darf. Und genau dieses sich zur Wehr setzen, sehen die Autoren also als Problem, also Bedrohung für Konzerne!?

Eine kleine Bemerkung entlarvt ein ganzen Bericht: Für Konzerne sind Missstände kein Problem, wohl aber, dass dagegen gekämpft wird. Beschämend und doch aufschlussreich!

Hier zum selber lesen: https://commercial.allianz.com/news-and-insights/news/strikes-riots-civil-commotion-outlook-2023-press-de.html