Torheit ist ein Kind der Macht. Die Erkenntnis, dass Macht korrumpiert wird Lord Acton zugeschrieben. Totale Macht korrumpiert total, ist dieser Erkenntnis letzter Schluss. Wenig bewusst ist, dass Macht häufig auch dumm macht und Torheit erzeugt; dass die Macht Befehle zu erteilen, häufig dazu führt, das Denken einzustellen; dass die Verantwortlichkeit der Macht in dem Masse schwindet, wie ihr Handlungsspielraum wächst.
Die Umfassende Verantwortlichkeit der Macht sollte darin bestehen, so vernünftig wie irgend möglich im Interesse des Staates und seinen Bürger*innen zu regieren. Dazu gehört auch die Pflicht, sich gut zu unterrichten, Informationen zu beachten, Sinne und Urteilsvermögen offen zu halten und der hinterhältigen Lockungen der Engstirnigkeit zu widerstehen.
Wenn der Verstand eines Politikers offen genug ist wahrzunehmen, dass eine bestimmte Politik dem Eigeninteresse schadet, statt ihm zu nützen, wenn er (oder sie) genügend Selbstvertrauen besitzt, eine Wahrnehmung ernst zu nehmen, und wenn er (oder sie) weise genug ist, diese Politik zu ändern, dann ist der höchste Gipfel der Regierungskunst erreicht.
Diese mahnenden Worte stammen von der verstorbenen Journalistin und Historiogeographin Barbara Tuchman aus ihrem Buch ‚Die Torheit der Regierenden; von Troja bis Vietnam’ und zeigt uns wie wir gerade auch in der heutigen Zeit der Wissensfülle immer noch von Torheit regiert werden. Vielleicht ist es an der Zeit als Bürgerinnen und Bürger selber zu regieren, anstatt es andern abzudelegieren?!