Demokratie heisst das Volk regiert SELBER!

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Aristoteles definierte einst Demokratie als die einzige Form des Regierens durch das Volk selber (‚demos’ griech. für ‚Staatsvolk’ und ‚kratos’ griech. für Macht). Ihr gegenüber stellte er die vielen Formen der Oligarchie (wenige regieren über viele) wie Monarchie, Aristokratie, Diktatur und Republik. Letztere war für Aristoteles der Kompromiss, denn ihm war die Regierung durch das Volk tief suspekt. Kein Wunder, waren doch die meisten Menschen zu seiner Zeit weder des Lesens noch des Schreibens kundig, schlicht ungebildet, weil breite Bildung für das Volk als nicht notwendig erachtet wurde. Darum wurde die Staatsform der Republik erfunden um das Volk glauben zu machen, es regiere.

In einer Republik regiert aber ebenso wenig das Volk, wie in allen andern Formen der Oligarchie. Im Unterschied zu andern oligarchen Staatsformen darf das Volk aber wählen, von wem es regiert werden soll. Es gibt da aber einen Haken, einen grossen! Das Volk kann die Auswahl nicht bestimmen. Gibt es nur zwei Kandidaten – wie bei den meisten Präsidentschaftswahlen – dann kann eben nur zwischen diesen zwei gewählt werden. Nicht wirklich eine Auswahl oder?

Gewählt soll die Regierung dann zum Wohle des Volkes regieren. So will es das republikanische Prinzip. Das ist auch heute noch das Versprechen für die Bereitschaft sich fremdbestimmen zu lassen. Dieser Deal geht schon lange nicht mehr auf! Immerhin Republiken waren mal alle Länder, die heute von sich behaupten sie wären Demokratien (s. Karte). Diese Republiken wurden schrittweise unbenannt in Demokratien. Verändert hat sich die Regierungsform jedoch nicht. Das System blieb gleich. Die Bürgerinnen und Bürger regieren auch heute nicht selber, wie es in Demokratien sein müsste. Wahlen wurden als ‚goldener Standard’ für Demokratien erhoben. Ein Etikettenschwindel wie er im Buch steht! Wie jeder staatskundlich gebildete Mensch weiss sind Demokratie und Republik nicht das Gleiche! Und Wahlen sind eben gerade undemokratisch, was übrigens Aristoteles hervor gehoben hat.

Wenn wir Bürgerinnen und Bürgern mit der Wahl der Staatsführung betraut werden – wir also als kompetent erachtet werden, die richtige Wahl zu treffen wer uns führen soll – warum nicht selber regieren?  Heute ist Bildung so weit verbreitet, dass angesichts der Regierungsmieseren unserer Zeit, sogar Aristoteles Vertrauen schöpfen dürfte in die Kompetenz des Volkes. Wahlmüdigkeit immer das kleinere Übel wählen zu müssen wird durch persönliche Regierungsbeteiligung abgelöst und die wiederkehrenden Wahlscharaden werden obsolet. Also, worauf warten wir?