Zur Vernunft

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Der Deutsche Philosoph Arthur Schoppenhauer (1788 – 1860) soll gesagt haben, der vernunftlose Wille erbaut die Welt. Ihn müsse darum die Vernunft vernichten, damit die Welt zugrunde gehe. Dadurch werde der Mensch erlöst.

Er sprach im Geiste der Aufklärung des 19 Jahrhunderts, deren Kern – das rationale Denken – seit der Aufklärung immer mehr das politische Handeln bestimmen soll. Erleben wir nicht gerade wie die Unvernunft die Vernunft vernichtet?

Eine aufgeklärte Welt nimmt für sich in Anspruch, dass Vernunft statt Glaube in der Welt regiert. In weniger als einem Jahr wurde die vernunftbasierte Welt zerstört. Die vernunftbasierte Welt, zerstört durch die Unvernunft. Sollen wir tatsächlich Planspiele, Hochrechnungen und Algorithmen – die Orakel unserer Zeit – als vernünftige Entscheidungsgrundlagen annehmen, vernünftiger als wissenschaftliche Fakten und evidenzbasierte Medizin?